Andreas Altmann ist getrieben von Reiselust. In diesem Buch mit größtenteils bislang unveröffentlichten Abenteuer- und Liebesgeschichten unternimmt der Autor mit seinen Reisen in die Ferne immer auch eine Reise zu sich selbst, auf der Suche nach dem wilden Leben. Denn allen Stories gemein ist Altmanns unbezwingbares Verlangen nach jener Unmittelbarkeit der Erfahrungen, um derer willen er auch Schmerz und Leid nicht scheut, wenn sie ihm nur Augenblicke größtmöglicher Intensität versprechen.Schön für den Leser, kann er doch teils voyeuristisch, teils schaudernd, teils gerührt an Erfahrungen teilhaben, die von Diebstählen bis Drogenexzessen, von romantischer Verführung bis hin zu ganz speziellen sexuellen Erfahrungen reichen.
Reflexionen über den Sprachverfall, über seine literarische Initiation oder seine prämierte Reportage über ein Aidskloster komplettieren das Buch des Kisch-Preisträgers.
Gemeinsam ist allen Geschichten, dass Altmann nicht in Ordnung und Bestätigung, sondern im Widerständigen und überraschenden Moment, im Fremden das Lebendige als das ausschließlich Lebenswerte sucht. Seine nicht selten aufblitzende antibürgerliche Amoralität relativiert sich dadurch als ein besonderer Weg der Sinnsuche.
Pressestimmen
Altmann schreibt wohltuend schnörkellos und überrascht mit Zitaten von Henry Miller und Rainer Maria Rilke.
Getrieben ist eine Sammlung spannender Geschichten, die von Altmanns Reiseerfahrungen leben. Humorvoll beschreibt der Autor Erlebnisse, wie sie tatsächlich passiert sein könnten, nicht aber zwangsläufig sein müssen. Das kann dem Leser schlussendlich aber auch egal sein, denn gut zu lesen sind sie sowieso.
Altmann erzählt wilde Stories und konfrontiert seine Leser auch mit seinen eigenen dunklen Seiten - Drogenexzesse, Diebereien und sexuelle Abenteuer eingeschlossen. Voyerismus ist erlaubt. Das Buch des Kisch-Preisträgers lädt dazu ein. Wer gerne Texte voller antibürgerlicher Amoralität liest, ist mit der neuen Altmann-Lektüre bestens bedient.
Vorsicht. Starker Tobak. (...) Die Geschichten im Buch können mitunter erschrecken. Altmann lässt einen Blick auf seine dunklen Seiten zu. (...) Intime und intimste Lebens- und Liebeserfahrungen gibt er preis, die die meisten - hätten sie sie erlebt - wohl noch nicht einmal dem besten Freund, der besten Freundin anvertraut hätten. (...) Leichtes Entsetzen, Schmunzeln und das immer wieder aufkeimende Das-kann-es-doch-gar-nicht-geben-Staunen sind abwechselnde Begleiter beim Lesen des durch und durch antibürgerlichen Buches. Es ist ein Schlüsselloch in einer Tür zu einem anderen Leben, einem ziemlich turbulenten Leben fast ohne Tabus. Wer durchschaut, kann sich einem leichten Schauder nicht entziehen.
Buch der Woche. (...) Etwas ratlos drückt mir der Kollege das Buch in die Hand. 'Lies', sagt er. 'Ist ein Grenzfall'. Ich lese. (...) Das Faszinierende an Altmanns Road-Skizzen ist, dass er sich selbst nicht als unverwundbarer Bruce Willis der Konitente sieht. Obwohl immer auf der Suche nach dem ultimativen Kick, verheimlicht er auch seine Abstürze, Mittelmäßigkeiten und Feigheiten nicht. (...) Und würde man Andreas Altmanns Geschichten vertonen, könnte nur Chet Baker den Soundtrack dafür liefern. (...).
Altmann beschreibt intensiv und tiefgründig die Dinge des Lebens - wie sie sind, wenn man sich nicht in Watte gepackt hat. Er macht das in einem sarkastischen und tief in die Seele blickenden, sich selbst nicht schonenden, beschaulichen Stil. (...) da kommt keine Langeweile auf.
Mit der Lust auf Abwegen, zum Kern der Sehnsucht, so muss man Andreas Altmans 'Stories aus der weiten wilden Welt' beschreiben. Das klingt nach buddhistischen Verirrungen im Grundstudium, ist aber weit gefährlicher als ein Besuch im Zen-Kloster. Angst, Wut, Liebe, Trauer, Euphorie. Schnoddrig und bissig. Direkt ins Blut.
Sein Traum vom ,eigenständigen, eigenwilligen Leben' ist wohl durch die auf der Welt herrschenden Zustände ernstlich in Frage gestellt. Die dafür verantwortlichen sozialen Ursachen werden leider vom Autor nie ernsthaft angesprochen. Dennoch werden manche Leser die Lektüre als Gehhilfe auf einem besonderen Weg zur Sinnsuche zu schätzen wissen.
Und manchmal ist der virile Altmann in der Tat schwer zu ertragen: ,Nur wer lodert, hat das Recht zu schreiben', diktatort der Kraftmeier dann und klaut nicht nur die Bücher aus dem Regal, sondern vernascht gleich noch die Buchhändlerin, die er bestiehlt.(...) Darin liegt die große Stärke des Buches: Die vitale Kraft der intensiv geschilderten fiebrig-vibrierenden Lebensmomente im Angesicht der Bedrohung überträgt sich immer wieder auf den Leser und entrümpelt auch dessen vollgemüllten Geist. Und wer sich in Gefahr begibt, weiß der am Ende ebenfalls, blüht darin auf.
Andreas Altmann zieht es in die Weite, aber jede seiner Abenteuergeschichten aus fernen Ländern handelt auch von einer Reise zu sich selbst.'
Daher sind die Geschichten des Weltenbummlers und Egon-Erwin-Kisch-Preisträgers Andreas Altmann hemmungslos subjektiv. Vor allem aber ist die Welt für ihn eine unermesslich große Bühne, auf der nur ein Stück gespielt wird: Altmanns Lust auf Leben, Leichtsinn und Abenteuer. Hier ist er in seinem Element.
Er ist unmoralisch, absolut nicht pc, narzistisch und leichtsinnig, verachtet die laue Wohlfühlgesellschaft (...) das Antibürgerliche ist Programm.
Moralisten mögen sich schaudernd abwenden, Zyniker hingegen dem Autor eine geschickte Masche vorwerfen, mit der er die Neugier der Leser kapert. (...) Oder man kann einfach akzeptieren, dass Andreas Altmann hier eine Sammlung Erzählungen und Essays jenseits der gängigen Norm zusammengetragen hat und sie einfach genießen, ohne Wenn und Aber, rückhaltlos, so wie der Autor es fordert!
Andreas Altmann (...) macht uns Lust aufs Reisen und Lust auf Menschen. Dicht, sehr rau und sehr voyeuristisch erzählt.
Hat man dieses Buch beendet, kann man sich erfassen lassen, von einer ungestümen Lebenslust. Mich erwischt Andreas Altmann jedenfalls immer wieder. Er ist ein Wecker, ein Glas kaltes Wasser ins schläfrige, lebensmüde Gesicht. Nicht nur das was er lebt zeugt von Mut. Sondern auch dass er es aufschreibt, veröffentlicht. Denn er stellt sich nackt und bloß an die Wand. Hinnehmend, dass man ihn verurteilt. Denn moralisch einwandfrei ist sein Verhalten oft nicht. Aber wessen ist das schon?
Andreas Altmann gehört seit den 80er Jahren zu den wenigen herausragenden deutschsprachigen Schreibern. Sein Name bürgt für Qualität, sprich emotional packende Unterhaltung. (...) Die neueste Veröffentlichung (...) finde ich besonders gelungen, weil sie sehr persönlich ist.
Andreas Altmann (berichtet) von Abenteuer- und Liebesgeschichten - das Ganze immer mit der Suche nach dem dem wilden Leben verbunden.
Hier schreibt jemand, der lebt. Und liebt. (...) 'Getrieben' ist ein sehr irdisches Buch mit kleinen Abstechern ins Paradies.
Am Eindrucksvollsten in Erinnerung bleibt wohl die letzte Geschichte ,im Angesicht des Todes' über seine Mitarbeit in einem Buddhistischen Kloster, wo AIDS-Kranke auf ihren letzten Weg begleitet und gepflegt werden. Es ist das Buch eines vom Reisen und Büchern besessenen (...) Sein Interesse gilt weniger Löwen oder Naturwundern, sondern seinen Mitmenschen mit all ihren Eigenheiten.
Er ist ein idealer Zuhörer und entlockt den Einheimischen auf seinen Reisen Geschichten, die das Land oft viel besser beschreiben als jeder Reiseführer.
Der umtriebige Reporter und Buchautor Andreas Altmann trampte schon nach dem Abitur durch Europa. Neben abgebrochenem Psychologie- und Jurastudium sammelte er Erfahrungen u. a. als Spüler, Privatchauffeur, Anlageberater, Straßenbauarbeiter, Buchclubvertreter, Nachtportier, Dressman oder Ghostwriter.